Stuttgart-Stammheim, Frobeniusstr. 24 | 04.03.2022 11:30 bis 04.03.2022 12:00
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Friedrich Orth wurde am 29. August 1898 in Steinsfurt, heute ein Stadtteil von Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis in Baden, geboren. Seine erste Frau verstarb nur wenige Tage nach dem Umzug nach Stammheim. Ein knappes Jahr danach heiratete Friedrich Orth die Witwe Mathilde Trübendörfer in Stammheim kirchlich am 3. Mai 1931. Das Ehepaar wohnte in der damaligen Mörikestraße 24, heute Frobeniusstraße, in Stuttgart-Stammheim.
Am 22. November 1934 wurde Friedrich Orth in die psychiatrische Abteilung des Bürgerhospitals in Stuttgart eingewiesen. Die Diagnose lautete Progressive Paralyse, eine Spätfolge einer Syphilis-Erkrankung. Am 26. Februar 1935 wurde er in die Heilanstalt Christophsbad-Göppingen aufgenommen. Am 12. September 1938 kam er in die Heilanstalt Weissenau im heutigen Landkreis Ravensburg. Zwei Jahre später, am 28. August 1940 wurde er im Rahmen der „Aktion T4“ nach Grafeneck verbracht und wurde dort noch am gleichen Tag ermordet. Am nächsten Tag wäre er 42 Jahre alt geworden.