Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Ingrid Rieth wurde am 18.11.1943 zu früh geboren. Am 14.01.1944 wurde sie in der Kinderfachabteilung in der Kinderklinik Türlenstraße ermordet. Die vorgebliche Todesursache hieß: Frühgeburt, Mongolismus, Lungenentzündung. Die Diagnose "Lungenentzündung" wurde in der Kinderfachabteilung bei Vergiftung mit Luminal zur Vertuschung benutzt, da es bei Überdosierung ähnliche Symptome hervorruft. Ingrid wurde keine zwei Monate alt.
Am 15.11.18 wurde zum Gedenken an Ingrid Rieth ein Stolperstein vor der Juiststraße 14 verlegt. Neben verschiedenen anderen Beiträge hat auch ein kleiner Chor aus der Gemeinde Neuwirtshaus zur feierlichen Stolpersteinverlegung beigetragen. Am Ende der Verlegung beteten alle Anwesenden zusammen mit Pfarrer Rupp gemeinsam das "Vater Unser".